Von Biertreber zu Biokompositen: BeSoGreat-Workshop in Kufstein stärkt regionale Kreislaufwirtschaft

Kufstein, Tirol, Österreich – 10. Dezember 2025

Im Rahmen des Interreg-Projekts Italien–Österreich BeSoGreat trafen sich Experten und regionale Interessengruppen an der FH Kufstein Tirol zu einem Workshop zum Kapazitätsaufbau, dessen Schwerpunkt auf der Umwandlung von Biertreber in hochwertige Biokompositmaterialien und tragfähige Kreislaufwirtschaftsmodelle für Tirol lag.

Der Workshop kombinierte technische Beiträge, Vorführungen und eine Laborbesichtigung mit einer interaktiven Diskussion darüber, wie Biertreber-Biokomposite lokal eingesetzt werden können. Die Teilnehmer untersuchten konkrete Anwendungsfälle, potenzielle Kooperationspartner sowie die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Anforderungen, die notwendig sind, um von vielversprechenden Prototypen zur praktischen Umsetzung zu gelangen.

Eine wichtige Erkenntnis war das große regionale Potenzial von Biertreber als derzeit wenig genutzter Rohstoff: Große Mengen könnten zu Biokompositprodukten verarbeitet und in zirkuläre Wertschöpfungsketten integriert werden. Der Workshop stellte mehrere Verarbeitungswege vor, darunter additive Fertigung (Materialextrusion und Binder Jetting) sowie Spritzguss, und eröffnete damit Möglichkeiten für Prototypen, Kleinserien und Nischenprodukte, unterstützt durch überzeugendes „Bier”-Storytelling.

Gleichzeitig identifizierten die Teilnehmer wichtige Hindernisse für die Markteinführung – wie die Einstufung von Biertreber als Abfall, begrenzte Standards und Verifizierungsmethoden sowie nach wie vor hohe Prozess- und Materialkosten. Zu den vorrangigen Anwendungsbereichen, die diskutiert wurden, gehörten Garten- und Landwirtschaftsprodukte, Verpackungen, Bau-/Dämmstoffe, Outdoor- und Freizeitartikel, Designobjekte und bierbezogene Konsumgüter.

Zu den notwendigen Schritten für die Etablierung dieses neuen Biokomposits gehören weitere Tests des Materials und des Produktionsprozesses, die Pilotproduktion klar definierter Produkte, die Entwicklung regionaler Netzwerke und Clusterstrukturen, die Einbindung von Schulen und Unternehmen in Tests und Demonstrationen sowie die Vorbereitung gemeinsamer Folgeförderanträge.

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